Ihre Schönheit in besten Händen

Was ist kreisrunder Haarausfall eigentlich?

Alopecia areata, wie der kreisrunde Haarausfall in der Sprache der Mediziner heißt, ist eine Art von Haarverlust, bei der nur deutlich abgegrenzte Stellen der Kopfhaut kahl werden. Die Autoimmunerkrankung tritt oft plötzlich auf und ihre genaue Ursache ist in den meisten Fällen unbekannt, was die Behandlung auch für erfahrene Haarspezialisten zu einer echten Herausforderung macht.

Kreisrunder Haarausfall kann in jedem Alter auftreten, kommt jedoch häufiger im zweiten und dritten Lebensjahrzehnt vor. Oftmals setzt das Haarwachstum nach einiger Zeit von alleine wieder ein und die Folgen des Haarverlustes sind wieder verschwunden.

Der kreisrunde Haarausfall kann allerdings jederzeit in neuen Schüben wiederkehren. Er ist hinter dem erblich bedingten Haarausfall die zweithäufigste Form des Haarverlustes. Die Wahrscheinlichkeit an Alopecia areata zu erkranken, liegt zwar nur bei zwei Prozent. Trotzdem kann es generell jede Frau und jeden Mann treffen: immerhin sind rund 1,4 Millionen Deutsche von dieser Erkrankung betroffen.

Alopecia areata & Alopecia androgenetica: Der Unterschied

Der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata) ist eine temporäre, spontan auftretende Form des Haarverlustes. Mit verschiedenen Wirkstoffen und Medikamenten kann man die Folgen der Erkrankung zu lindern versuchen. Oftmals setzt das Haarwachstum nach einiger Zeit aber ebenso spontan wieder ein, wie es zuvor ausgesetzt hat. Die androgenetische Alopezie (Alopecia androgenetica) ist die häufigste Form des Haarverlusts und wird durch männliche Sexualhormone, auch Androgene genannt, verursacht. Diese Art von Haarausfall ist genetisch bedingt und kann vererbt werden. Die Haare gehen nach und nach aus, das Haarwachstum reduziert sich immer mehr. Der genetisch bedingte Haarausfall ist ein schleichender Prozess, der sich nicht selten über viele Jahre hinzieht: von den anfänglich lichter und dünner werdenden Haaren über deutlich sichtbare kahle Stellen an der Kopfhaut und eine sich immer mehr ausbreitende Tonsur bis hin zur vollen Glatze.

Ursachen des kreisrunden Haarausfalls

Die Gründe für den spontanen Haarverlust können vielfältig sein, die Auslöser für die Krankheit sind unklar. Beim kreisrunden Haarausfall handelt es sich typischerweise um eine Fehlfunktion des Immunsystems. Als Immunreaktion entsteht eine Entzündung der Haarfollikel. Diese stört wiederum das Haarwachstum und führt dazu, dass kahle Stellen in runder Form auf der Kopfhaut, den Augenbrauen oder dem Bart auftreten.

Die Alopecia areata wird von Medizinern nach aktuellem Forschungsstand als Autoimmunkrankheit verstanden. Sie kann bereits im Kindes- oder jungen Erwachsenenalter auftreten. Statt wie gewöhnlich Viren und Bakterien anzugreifen, attackieren die Abwehrzellen des Körpers aufgrund der Entzündung an den Haarwurzeln plötzlich das eigene Haar. Von den kreisförmigen haarlosen Stellen hat diese Erkrankung ihren Namen. Der kreisrunde Haarausfall tritt oft in Verbindung mit anderen Autoimmunerkrankungen auf, wie etwa eine Beeinträchtigung der Funktion der Schilddrüsen.

Symptome der Alopecia areata

Kreisrunder Haarausfall: Die Symptome der Alopecia areata können bei Männern auch im Bereich der Barthaare auftreten.

Der kreisrunde Haarausfall zeigt sich oft durch abrupte oder schubweise Entstehung von runden, haarlosen Flecken. Dabei können sowohl die Haare auf dem Kopf wie auch im Bart oder an anderen behaarten Körperstellen wie etwa den Beinen oder den Unterarmen vom Haarverlust betroffen sein. Nur noch sehr kurze, abgebrochene Haare umgeben dann die Ränder der kahlen Flecken, die zur  Hautpore hin dünner werden. Innerhalb von sechs bis zwölf Monaten wachsen die Haare oftmals von alleine wieder nach. In einigen Fällen bleiben aber auch lediglich graue Haare übrig, was den Anschein einer schnellen Ergrauung erwecken kann. Der Grund hierfür ist der Ausfall der pigmentierten Haare. Ein Wiederauftreten der Erkrankung ist leider generell jederzeit möglich.

Die richtige Diagnose ist wichtig!

Bereits die Beschreibung des individuellen Musters des Haarausfalls und der persönlichen Symptome durch die Patientin oder den Patienten sind oft ausreichend für eine korrekte Diagnosestellung. Dennoch kann ein Dermatologe oder Internist (Hausarzt) eine umfassende Untersuchung durchführen. Dabei werden das gesamte Körperhaar, die Haut und auch die Nägel gründlich untersucht. Besondere Formen von Hautirritationen und gerade auch ungewöhnliche Veränderungen an den Fingernägeln können ein deutlicher Hinweis auf Alopecia areata sein.

Bei allen derzeitigen Behandlungsmethoden bei kreisrundem Haarausfall konnte allerdings eine Wirksamkeit wissenschaftlich bisher nicht nachgewiesen werden: es gibt derzeit keine einheitlichen Empfehlung für eine dieser Therapien aufgrund des aktuellen Forschungsstands. Hier eine Auswahl verschiedener, von unseren AQ Haarspezialisten (PRP Eigenblutbehandlung) sowie anderen Ärzten und Dermatologen (alle anderen Behandlungen) angewendeter Behandlungsmöglichkeiten:

PRP-Eigenblutbehandlung

Bei der Eigenbluttherapie handelt es sich um eine bewährte Methode zur Behandlung von Haarausfall, die wir in unserer [AQ] Haarklinik seit vielen Jahren anbieten. Sowohl bei androgenetischer Alopezie als auch bei kreisrundem Haarausfall kann eine PRP Eigenbluttherapie oder Stammzellenbehandlung angewendet werden. Dabei wird zunächst Blut entnommen, anschließend zentrifugiert und an den vom Haarausfall betroffenen Stellen injiziert. Gerne beraten unsere Haarexperten ausführlich zur PRP-Eigenblutbehandlung bei kreisrundem Haarausfall.

DCP-Therapie

Die Immuntherapie mit der Chemikalie DCP (Diphenylcyclopropenon) zielt darauf ab, fehlerhaft arbeitende Immunzellen auf der Kopfhaut zu eliminieren. Ziel ist es, eine allergische Reaktion des Körpers zu bewirken und die Immunzellen dadurch quasi neu zu „programmieren“. Das Abstoßen der Haare soll somit eingestellt werden. Auch diese Behandlung ist aber nicht immer erfolgreich, nur manchmal wachsen alle Haare wieder nach. Oftmals muss die DCP Therapie nach mehreren Monaten erfolgloser Therapie abgebrochen werden. Zudem kann eine längere Behandlung mit DCP zu irreparablen Hautproblemen führen, da die Chemikalie die Kopfhaut extrem beansprucht.

Minoxidil

Minoxidil wird als Medikament sowohl bei gewöhnlicher Kahlheit als auch von kreisrundem Haarausfall eingesetzt. Der Wirkstoff kann das Haarwachstum fördern, indem er die Durchblutung um die Haarfollikel erhöht. Minoxidil wird peripher auf die Kopfhaut aufgetragen und ist mittlerweile in zahlreichen Darreichungsformen erhältlich. In Deutschland ist Minoxidil nicht verschreibungspflichtig und wird am häufigsten mit Produkten der Marke Regaine® angewendet. In der Regel beinhalten diese Produkte eine Konzentration des Wirkstoffes von 5% bei Männern und von 2% bei Frauen.

Topische Kortikosteroide (Kortison)

Bei einer Therapie mit topischem Kortison (topisch bedeutet: lokal, von außen auf die Haut) wird das Mittel als kortisonhaltige Salbe auf die kahlen Stellen aufgetragen und deckt diese ab. Das Kortison soll die Immunreaktionen unterdrücken, die zur Entzündung an den Haarfollikeln geführt haben. Die Entzündungen sollen so reduziert und das Haarwachstum gefördert werden. Sind nur wenige Stellen von Alopecia areata betroffen, kann auch eine punktuelle Injektion von Kortison direkt unter die Haut in Betracht gezogen werden. Generell sollte Kortison aber wie bei allen anderen Erkrankungen oder Beschwerden auch, nicht dauerhaft und nur mit Bedacht verwendet werden. Hautschädigungen könnten sonst auch bei diesem Wirkstoff die Folge sein.

Mesotherapie

Schon länger wird auch die Mesotherapie allgemein bei Haarausfall angewendet, insbesondere bei diffusem Haarausfall. Auch die Behandlung bei Alopecia Areata wird von Ärzten und Dermatologen angeboten. Verwendet werden Substanzen wie Hyaluronsäure als Anti-Aging-Wirkstoff, Kupferpeptide, Biotin oder auch Zink. Gewöhnlich muss diese Behandlung alle vier Wochen wiederholt werden. Um die Wirksamkeit zu verlängern, wird die Mesotherapie häufig mit der PRP-Eigenblutbehandlung kombiniert.

Zink-Therapie

Eine mögliche Ursache für die Alopecia areata kann ein Mangel an Zink sein. Zink ist ein wesentlicher Stoff für mehr als einhundert Enzyme im menschlichen Körper. Es spielt auch eine wichtige Rolle im Stoffwechsel der Haare. Ein Mangel an Zink kann daher zu Veränderungen der Haarstruktur und somit auch zum Haarausfall führen.

Lichttherapie

Diese Behandlungsmethode beinhaltet die Verwendung von Licht, um Entzündungen zu reduzieren und das Haarwachstum zu fördern. Die Wirksamkeit dieser Anwendung bei kreisrundem Haarausfall ist unter Haarspezialisten allerdings umstritten.

Neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft

Die aktuelle Forschung setzt große Hoffnungen auf sogenannte JAK-Inhibitoren (Januskinase-Hemmstoffe). Diese Enzyme vermitteln den Haarwurzeln Signale einer Entzündung, die den Eintritt der Haarfollikel in die Wachstumsphase (Anagen) blockieren können. JAK-Hemmstoffe, die bereits bei einigen anderen Erkrankungen eingesetzt werden, können die Kette einzelner Signale unterbrechen und das Wachstum der Haarfollikel wieder herstellen. Wird die Anwendung abgesetzt, stellen die JAK-Hemmstoffe das Haarwachstum wieder ein. Außerdem sind sich die Forscher noch nicht über die richtige Dosierung einig. Auch hier besteht also noch viel wissenschaftlicher Klärungsbedarf.

Fazit: Unerlässlich für eine sichere Diagnose ist eine ausführliche Haaranalyse durch einen erfahrenen Dermatologen oder Internisten

Bei keiner medikamentösen Behandlung eines kreisrunden Haarausfalls gibt es eine Garantie für eine Heilung. Verschiedene Maßnahmen können von Person zu Person ganz unterschiedlich wirken – oder eben auch nicht. Manche Behandlungsmethoden zeigen bei einem Patienten Erfolg, bei einem anderen hingegen schlagen die gleichen Wirkstoffe nicht in derselben Weise an. Die Wissenschaft forscht zudem aktuell immer noch nach belastbaren Aussagen zur Wirksamkeit der verschiedenen medikamentösen Behandlungen von kreisrundem Haarausfall.

Deshalb ist es in jedem Fall wichtig, sich bei Haarproblemen einer ausführlichen Beratung durch einen Facharzt zu unterziehen und die Ursachen für Ihren Haarverlust zu ergründen. Im [AQ] Aesthetic Quartier beraten Sie unsere Haarspezialisten nicht nur, wir bieten Ihnen auch eine Haaranalyse in Form eines TrichoScan an. Vereinbaren Sie Ihren persönlichen Termin für eine Haarsprechstunde in unserer Haarklinik in Frankfurt oder an unserem Standort München: Wir analysieren Ihre Haarsituation und beraten Sie individuell, umfassend und ehrlich zu den Ihnen im Bereich der Haarchirurgie und der Medizinischen Kosmetik zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten für wieder schönes, kräftiges Haar. Wir freuen uns auf Sie!

Anruf/RückrufE-Mail-Anfrage AnfahrtFinanzierung
Unser kostenfreier RückrufserviceMo-Fr: 9:00 bis 18:00 Uhr